Der Wald

Als die letzte Beere aufgesammelt war, sprach sie mich an. Ich lächelte leicht und nickte bekräftigend. Und wie ich hatte helfen müssen. Es war ja auch meine Schuled gewesen, dass sie ihr runtergefallen waren.
Langsam stand ich. Im Gegensatz zu ihr klopfte ich nicht meine Kleidung ab, auch wenn sie ein wenig dreckig geworden war.
Ich pfiff durch meine Zähne und Mitexi gesellte sich zu uns. Beruhigend vergrub sie ihre Nüstern in meinem Haar, woraufhin mir etwas leichter ums Herz wurde.
Kontakt mit Fremden war ich nicht gewohnt. Selbst mit meinen Stammesmitgliedern konnte ich schwer in Kontakt treten. Seit Mutters Tod hatte ich wohl eine Abneigung gegen sie entwickelt...

Das Fremde Mädchen speang von ihrem Pferd und eilte zu mir.Sie lächelte mich entschuldigend an . Überrascht stellte ich fest, das sie mir bei den Beeren einsammeln half..Den Grund verstand ich zwar, aber sie hätte es nicht machen müssen. Ich meine, so viele Beeren waren es nun wirkklich nicht. Sie trug keine Schuhe, was mich ziemlich wunderte, wo ich aber nicht weiter drüber nachdachte. Das sie mir nicht in die Augen schaute, bemerkte ich ziemlich schnell und fragte mich auch weshalb sie es nicht tat. Aber jeder hatte einen Grund Sachen nicht zu machen. Was auch immer ihrer war.
Die letzte Beere , die auf dem Boden lag, lies ich liegen, da sie aufgeplatzt war, als sie auf dem Boden aufgekommen war.
Ich hob den Korb an, stand auf und wischte mir den Dreck mit der freien Hand weg, der auf meiner kleidung war.
"Danke..", sagte ich leise zu ihr und lächelte sie dankbar an. Ich sprrach immer relativ leise, doch lauter konnte ich irgendwie nicht. Es sei den ich schrie. "...du hättest mir aber nicht helfen müssen."

Plötzlich drehte sich das Mädchen um und entdeckte uns. Vor Schreck ließ sie ihren Korb voller Beeren fallen.
Ich hatte Mitleid mit ihr, sodass ich schnell von Mitexi sprang und zu dem Mädchen eilte. Entschuldigend lächelnd kniete ich mich ihr gegenüber hin und sammelte ebenfalls Beeren in den Korb.
Das habe ich doch nicht gewollt... Ich schielte kurz zu Mitexi und an ihren Augen konnte ich erkennen, dass sie mich (wie immer) verstand.
Meine Füße wurden zwar etwas dreckig, aber ich mochte sowas. Das gab mir immer ein Gefühl mit der Natur verbunden zu sein, weshalb ich auch meist keine Schuhe anhatte. Erst recht nicht auf der Jagd.
Kniend sammelte ich also die Beeren des Mädchens ein und versuchte ihr nicht in die Augen zu schauen.

Eine Beere fiel zu Boden. Sie wurde sofort mit Erde bedeckt und war deswegen nicht mehr brauchbar. Ich lies sie liegen und stand auf. Ein Eichhörnchen sprang von baum zu baum und weckte meine Aufmerksamkeit. Lächeln schaute ich auf. Es fielen ein paar weitere Beeren aus dem Kopf , als ich ihn anhob. Aber es war mir egal, ich hatte noch genug. Sie würden für heute morgen reichen und wenn nicht, war es nicht mein pech. Die Aufgabe war zumindest erledigt.
Als ich dann ein Pferd zu meinen hörte, drehte ich mich und und lies mein Korb voller beeren vor Schreck fallen. Son mist aber auch!, dachte ich und kniete mich wieder hin, um die Beeren wieder in den Korb zu legen.

(pp. Angrenzende kleine Waldwiese - Awenasa)

Nach einem ca. 1-stündigen-Ritt kam ich endlich an der Waldgrenze an. Mitexi verlangsamte sofort, als hätte ich es ihr gesagt. Im Wald galoppierten wir nie. Damit verscheuchten wir uns nur unsere Beute. In einem leichten Trab betraten wir den Wald und schlagartig wurde mir seine Schönheit wieder bewusst. Ich liebte diesen Wald. Hier fühlte ich mich geborgen. Deswegen war ich auch immer fröhlicher, wenn mein Vater mir sagte, dass ich jagen gehen solle.
Mitexi blieb abrupt stehen und ich schwang leicht nach vorne.
Was ist denn los, mein Mädchen?
Sie schnaubte und schwang ihren Kopf nach rechts. Mitexi fühlte sich etwas angespannt an. Das war sie nur selten.
Ich folgte ihrem Blick und entdeckte ein kniendes Mädchen, das ich nicht kannte und das Beeren pflückte. Ich kniff etwas meine Augen zusammen. Also eine Cherokee war sie nicht. Sonst würde ich sie ja kennen. Immerhin schien sie in meinem Alter zu sein.
Leise trieb ich Mitexi wieder an, um vielleicht unbemerkt an dem fremden Mädchen vorbei zu kommen.

[pp. Bach.]

Der Weg zum Wald war immer etwas länger, doch heute kam er mir länger vor als sonst. Warscheinlich lag es daran, wie ich wieder die Bäume verträumt angesehen hatte und vergessen hatte, das ich eigentlich eine Aufgabe hatte. Okay, abgelenkt war immer, doch heute irgentwie besonders. was immer mich heute so verzauberte , war echt schön!
Die ersten Beeren zeigten sich schnell. ich schnell zu ihnen, kniete mich hin und plückte ein paar.